Hallo zusammen!
Wir freuen uns sehr, für Euch nun unsere „Wusstet Ihr schon …?!“-Seiten zu beginnen.
Gleich zu Beginn zwei Fragen an Euch:
1) Wusstet Ihr, dass insbesondere Kinder auf verschiedenste Art und Weise davon profitieren, wenn ihre Familie gemeinsam isst?
2) Wusstet Ihr, dass etwa 20% der Nordeuropäer und Amerikaner, sowie ein Großteil der sonstigen Weltbevölkerung Laktose (=Milchzucker) nur schlecht absorbieren kann?
Ihr rätselt nun wahrscheinlich, was diese beiden Fragen miteinander zu tun haben.
Eine Allergie oder Intoleranz auf bestimmte Nahrungsmittel zu haben, wenn der Rest der Familie genau das gerne isst, was Du nicht verträgst, das ist nicht lustig :-(. Oft wirst Du leider noch zusätzlich als Sonderling bezeichnet – dabei bist Du eigentlich völlig normal, denke nur mal an die Zahlen zur Laktoseintoleranz in Frage 2.
Es gehört aber noch viel mehr dazu: Während sich die meisten Nahrungsmittelallergien bis zu einem gewissen Alter „auswachsen“ (insbesondere Kuhmilch-, Ei-, Erdnuss-, Baumnuss-, Weizen- und Sojaallergien), so nimmt die Zahl der Nahrungsmittel-Intoleranzen mit steigendem Alter zu.
Und außerdem: Heute haben wir tatsächlich die Möglichkeit zu wählen, was und wie wir essen wollen, z.B. „normal“, kein-Fleisch-aber-Fisch, vegetarisch, vegan ….. Wann hatten wir je so viele Möglichkeiten?
Und hier schließt sich der Kreis mit der ersten Frage: Die Familie von heute ist beschäftigter als je zuvor, und schon oft genug ist es fast unmöglich, wenigstens einmal am Tag zusammen zu essen – und das auch ohne dieses zusätzliche „Extra“ einer Allergie, Intoleranz oder Vorliebe. Wenn dann auch noch verschiedene (Ernährungs-)Einschränkungen oder –Vorlieben hinzukommen (z.B. entscheiden Heranwachsende heute oft, zumindest vorübergehend, vegetarisch zu essen), wird es eine fast unlösbare Aufgabe, alle Wünsche und Bedürfnisse zu berücksichtigen. Und natürlich entstehen dadurch oft genug Konflikte. Darüber hinaus ist es wissenschaftlich belegt, dass Kinder, die regelmäßig mit ihrer Familie essen, bessere schulische Leistungen zeigen, einen höheren Selbstwert haben, eingeringeres Risiko von Drogenmissbrauch, Teenager-Schwangerschaft und Depression, sowie Ess-Störungen und/oder Übergewicht.
Eigentlich schließen diese Bedingungen einander aus, keine Zeit zu haben, und gleichzeitig besondere Bedürfnisse berücksichtigen zu müssen, deshalb ist es das Ziel unseres Projekts, mit Euch zu teilen, welche Wege wir gefunden haben, um trotzdem alles erfolgreich unter einen Hut zu bringen.
Da alle in unserem Team schon unzählige Male erlebt haben, dass sie als Spielverderber oder Sonderling bezeichnet wurden, haben wir uns dazu entschieden, Euch mit so vielen Information wie möglich über die bekannten und weniger bekannten (medizinischen) Besonderheiten hinsichtlich von Nahrungsmitteln zu versorgen. Dabei bleibt es aber nicht, sondern wir geben Euch auch Tipps, wie man entstehende Probleme lösen kann und dabei trotzdem – ohne besonderen Mehraufwand – das Ritual eines gemeinsamen Essen etabliert. Das bedeutet, Ihr findet nicht nur medizinische Informationen in diesem Blog, sondern auch immer wieder Rezepte, in denen wir zeigen, wie man eine einzige Mahlzeit so variiert, dass sie für alle verträglich und lecker ist.
Wir hoffen, dass Ihr Lust habt, uns auf diesem Weg zu begleiten! Da wir aus eigener Erfahrung schon wissen, welche wunderbaren Verbesserungen sich einstellen, wenn sich Haltungen und Gewohnheiten verändern, können wir Euch versprechen, dass es sich absolut lohnt: für Euch, Euer Wohlbefinden und die Lebensqualität Eurer Familie!
Euer Team des thehappyfamilyfoodproject
Referenzen:
Turnbull JL, Adams HN, Gorard DA (2014). Review article: the dianosis and management of food allergy and food intolerances. Aliment Pharmacol Ther 41(1):3-25
Guandalini S, Newland C (2011). Differentiating food allergies from food intolerances. Curr Gastroenterol Rep 13(5):426-434
The importance of family dinners VI – VII. Reports from The National Center on Addiction and Substance Abuse (*CASA) at Columbia University.
URL: http://www.casacolumbia.org/addiction-research/reports/importance-of-family-dinners-2011
Neumark-Sztainer D (2009). Preventing obesity and eating disorders in adolescents: what can health care providers do? J Adolesc Health 44(3):206-213
Snow CE, Beals DE (2006). Mealtime talk that supports literacy development. New Dir Child Adolesc Dev 2006(111):51-66